Umweltrelevante Entscheidungen im Unternehmen auf kollektiver Ebene treffen? Ist das möglich? Wären Unternehmen, die ihre Umweltmanagementsysteme kollektiv führen lassen, am Markt noch konkurrenzfähig? Oder ließen sich so eventuell gar bessere Lösungen finden als durch konventionelle Methoden, und diese in konkrete Wettbewerbsvorteile umsetzen?
Dass ganze Unternehmen sich als Kollektiv mit allen Stakeholdern steuern lassen, hat u.a. Premium-Cola bewiesen; eine 2001 in Hamburg gegründete Getränkemarke, die alle Entscheidungen mit mittlerweile 1650 gewerblichen Partnern im Konsens trifft, so auch umweltrelevante Entscheidungen. Diese Form des Managements führt zu einer freieren Diskussionskultur, hebt Wissens- und Lösungsfindungs-Potenziale von einer Vielzahl an Köpfen, die das nicht selbst umsetzen müssen – und begründet somit ein konsequenteres Umweltmanagement als es konventionelle Unternehmen anwenden. So hat Premium-Cola beispielsweise den Liefer-Radius auf gerade noch vertretbare 600 Km Distanz zum Abfüll-Ort begrenzt, Etikettenkleber in veganer Form eingeführt, Logistik ohne Liefertermine organisiert usw usf – ermöglicht durch kollektive Entscheidungen. Solche Ansätze verdienen es, in anderen Unternehmen implementiert und bestenfalls in Bildungssystemen verankert zu werden, damit sie möglichst oft nachgeahmt werden.
Dieses Projekt soll daher
Durch diese Schritte soll ein Beitrag zum gesellschaftlichen Wandel geleistet werden, der aus Sicht der Antragsteller erforderlich ist: Transformation der Wirtschaft in nachhaltigere Formen, weiterer Transfer in Richtung einer Gemeinwohl-Ökonomie, und noch weitere Entwicklung in Richtung einer Postwachstums-Gesellschaft, in der die Verschwendung von Ressourcen nicht mehr der „Normalfall“, sondern mindestens unpopulär ist. Für diesen Wandel werden viele Akteursgruppen benötigt, die am gleichen Strang ziehen und konsequente Verbesserungen beschließen – kollektive Umweltmanagementsysteme könnten dazu einen wichtigen Baustein bilden.
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